Ein sehr praktisches outdoor- Zubehör stellt das Tarp (kurz für Tarpaulin) oder auf deutsch die Zeltplane dar. Für die NVA in der DDR wurden die Zeltplanen noch aus dickem Baumwoll-Zeltstoff hergestellt, diese waren einigermaßen wasserdicht, jedoch relativ schwer. Sie waren aber auch etwas wärmeisolierend , winddicht und mechanisch robust z.B. gegen spitze Steine oder Dornen und konnten durch seitliches Zusammenknöpfen eine Art Notschlafsack oder Schlafsack-Überzug ergeben. Mehrere Teile zusammengeknöpft ließen ein Notzelt entstehen. Eine Ecke konnte eingeknöpft werden und die gegenüberliegende mittels Kordelzug zur Kapuze zusammengezogen ergab ein Regenponcho. Diese Zeltplanen bekommst Du heute oft noch auf Flohmärkten. Die Pfadfinder in Deutschland benutzen diesen Typ Plane in einer schwarzen Baumwoll- Zelttuch-Ausführung auch heute noch als Jurten- Seiten-Plane.
Man konnte sogar eine Trage aus der Plane machen, indem man zwei Stangen parallel bei ca. 1/3 der Fläche auflegt und die beiden Tarp- Seiten dann nach innen schlägt, so daß 3 Stoffschichten entstehen. Allein durch das Gewicht der zu tragenden Person werden die Bahnen so fest zusammengepreßt, daß die Trage stabil hält (Vorsicht bei glatten Geweben!) Heute gibt es leichtere Varianten – als Schlafsack untauglich, dafür aber regendicht und leicht
[Enthält *WERBUNG]
Inhaltsübersicht zum outdoor – Tarp im Lager und unterwegs
- Das Ponchotarp ist vielfältig verwendbar
- Größere Tarp Varianten für 1 – 3 wandernde Tarpisten
- Groß – Tarpolins für Lagerplätze und Gartenparties
- Pflege des Tarp
- Fazit zu Zeltplane und Tarp
Das Poncho- Tarp ist vielseitig verwendbar

In der Bundeswehr wurden die Zeltplanen spätestens seit den 80er Jahren dagegen aus einem gummierten Nylon-Gewebe hergestellt und hatten an zwei Seiten Druckknöpfe sowie eine aufgesetzte Kapuze. So diente diese ebenfalls als Poncho und Tarp. Diese Planen waren wesentlich leichter (ca.900 Gramm) und völlig wasserdicht, jedoch weniger widerstandsfähig gegen Dornen und Spitzen.
Die BW- Tarpolins gibt es noch heute als second hand- Ware* oder neu als mehr oder weniger gute Nachahmer-Produkte*. Ich habe, seit man mir das original- BW- Poncho- Tarp mal geklaut hat, letzteres in meinem outdoor-Gepäck. Einfach weil es praktisch und vielseitig verwendbar ist. Es ist das einzige Ausrüstungs-Teil, welches ich in einer Tarn-Fleck-Ausführung habe, weil ich damit z.B. sehr gut mal in der Natur versteckt ansitzen kann, um Tiere zu beobachten und zu fotografieren. Ansonsten bin ich dagegen, irgendwie auch nur den Anschein einer Militarisierung zu fördern – ich möchte als ziviler, friedlicher Mensch wahrgenommen werden und das auch über meinen Kleidungsstil vermitteln.
Das Tarp als Regenponcho
Ein großer Vorteil ist die aufgesetzte Kapuze, mit der man das Tarpaulin auf Wanderungen oder beim Radeln als Regenponcho verwenden kann. Dazu wird das Poncho- Tarp an den Seiten mit den Druckknöpfen geschlossen (beim Radfahren nur ein oder zwei Knöpfe). Sogar ein kleiner Rucksack paßt da noch mit drunter.
Damit die losen Flügel nicht im Wind wild durch die Gegend schlagen, gibt es an der Innenseite noch zwei Bänder oder Kordeln, mit denen man den Poncho wie mit einem Gürtel um den Bauch binden kann. Genau diese machten mir allerdings bei meinem „Nachahmer“- Poncho- Tarp erstmal richtig Schwierigkeiten, als ich in der Toscana in einen heftigen Gewitterguß kam: Für dir Kordel hatte der Hersteller einfach zwei Bänder als Durchführung aufgenäht und die Naht in keiner Weise abgedichtet. Es ist unglaublich, aber die Nähte schienen geradezu wie ein Docht zu wirken und es kam ein wilder Tropfenregen durch mein schönes Poncho Zelt – Dach, mitten auf den Schlafsack!
Diese „Kleinigkeit“ führte zum Abbruch meiner Wanderung und zwei Tagen „Trockenzeit“ in einer Herberge in Sienna. . . auch schön, aber das war nicht der Plan. Mittlerweile habe ich die Bänder rausgetrennt und die Nahtlöcher mit Panzer-Tape verklebt, was zu 99% erfolgreich war. Dieses Poncho – Tarp ist inzwischen etwa 10 Jahre mein Begleiter, ich bin damit teilweise den ganzen Sommer über draußen unterwegs. Allerdings machen sich nun langsam weitere Verschleiß – Erscheinungen bemerkbar. Ein Poncho- Tarp dieser Form ist z.B. hier erhältlich*.
Deshalb gleich einen Verwendungs- Hinweis: Das Tarp würde ich nicht bzw. nur im äußersten Notfall als Unterlage z.B. zum Schlafen verwenden. Durch eingedrückte Steinchen, Äste und Dornen kann die dünne Abdichtung beschädigt werden und es würde seinem Hauptzweck – einen regendichten Wetterschutz bieten – nicht mehr gerecht werden können.
Trockener Unterschlupf am Lagerplatz dank Tarp
Mit einer Größe von ca. 210 x 210 cm kannst Du das outdoor- Tarp als Notzelt (tarptent) verwenden, wenn Du eine Zeltschnur spannst und die Plane darüber als Dachfläche aufziehst. Dazu solltest Du ca. 4m Zeltleine und kürzere Abspannleinen im Gepäck haben. Wenn Du mit dem Rad unterwegs bist, hast Du vielleicht sowieso Gummi-Spanngurte dabei. Die sind sehr gut geeignet, um die Plane in mehrere Richtungen auszustrecken und so schnell ein straffes und glattes Dach zu schaffen. Ich bin nicht allzu groß, ich passe gerade der Länge nach unter dieses Dach und habe dann seitlich noch Platz für Rucksack, Klamotten und Schuhe. Die Diagonale ist immer die längste Dachlinie!

Wenn Du mit Partner*in unterwegs bist, könnt Ihr zwei gleiche Poncho- Tarp – Planen über die Druckknöpfe miteinander verbinden, die vor Regen geschützte Fläche wird entsprechend größer. Nachteilig ist Wind, der die Plane ganz schön hin- und herschütteln kann und auch Regen darunter treibt. Suche Dir deshalb rechtzeitig einen windgeschützten Platz. Auch über der Hängematte aufgespannt, schützt es Dich in diesem beweglichen Kokon vor Nässe von oben oder den Seiten. Da macht es Sinn, das Poncho Tarp mit einer Diagonale als First aufzuspannen, so daß von der Hängematte auch noch ein Teil der Trägerleinen unter dem Tarp-Dach verschwinden.
Zwei zusätzliche Ösen für geringeren Verschleiß
Lange habe ich das Tarp outdoor wie oben beschrieben und im Bild zu sehen aufgebaut. Die durchgehende Firstleine hat allerdings mehrere Nachteile. Das kleinere Übel ist – die Tarpbahn rutscht auf der durchhängenden Leine ein wenig zusammen, so daß Du gerade mittig nicht die volle Wetterschutz – Fläche zur Verfügung hast. Außerdem rinnen an der Leine bei starkem Regen Wassertropfen entlang – geradewegs unter das Tarp. Das läßt sich durch „Tropfableiter“ verhindern. Knote einige Zentimeter oberhalb der Tarp- Ränder einfach ein Stück Schnur oder Grashalme an die Firstleinen und laß die Enden frei nach unten hängen. Wassertropfen folgen diesen Ableitern und tröpfeln dann schon vor Deinem Dach herunter.
Der langfristig gravierendere Nachteil der durchgehenden Firstleine ist, daß diese von unten an der Zeltbahn des Tarpolin scheuert. Und das beschädigt mit der Zeit die Imprägnierung bzw. das Gewebe insgesamt. Ich habe deshalb an den Querseiten mittig zwei zusätzliche Einschlagösen* reingehämmert. Diese sind im Original beim Typ Bundeswehr Poncho – Tarp einschl. der Nachahmer – Tarpaulins nicht vorhanden. Wichtig ist dabei, die Einschlag – Stelle zu verstärken, möglichst mit einem Nylonstoffflicken zu verdoppeln. Ich kann nun mit zwei kürzeren Leinen das Tarp outdoor in den verschiedensten Varianten aufspannen, ohne daß der Wind mir das Dach über dem Kopf zerschmirgelt.
Variabler Aufbau des Tarps als Notzelt
Ein wenig mache ich die Art des Aufbaus meines Tarp als Notzelt auch vom zu erwartenden Wetter abhängig. Bleibt es trocken und es soll nur vor Taufall in der Nacht schützen, brauchst Du die Wände nicht sehr steil aufstellen. Dadurch wird die überdeckte Grundfläche größer und Du hast mehr Platz, auch für’s Gepäck. Insbesondere wenn es noch sehr kalt ist, lasse ich das Poncho – Tarp nur recht flach über mir hängen, dann wirkt es gleich noch ein wenig zur Wärme-Reflexion und als Windschutz. Allerdings – nur zudecken würde ich mich mit dem Tarp nicht. Denn dann staut sich die Verdunstungsnässe und Kondensat an der Zeltplane und es wird eklig. Leicht aufspannen hilft dagegen, so daß die Luft einfach drunter durchstreichen kann.
Ist Regen zu erwarten, mußt Du die Flächen steiler stellen und gut straffen, damit es keine Falten gibt und alles Wasser schnell ablaufen kann. Und vor allem bilden sich dann keine dicken Wasser – Blasen, weil sich der Regen nirgendwo staut. Dann ist aber der Platz unter dem Poncho- Tarp sehr beengt. Naja, kann trotzdem sehr schön sein, dort im Trockenen zu liegen und zuzusehen und zu hören, wie wenige Zentimeter weiter der Regen runterrauscht.
So gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie Du ein Tarp aufbauen und als Notzelt nutzen kannst.
Das Poncho – Tarp wiegt nur ca. 160g (original BW einiges mehr, da das Material dafür robuster gewählt wurde) bei einem Packmaß von ca. 20 x 20 x 5 cm! Damit hat es in jedem Rucksack Platz, selbst im Daypack. Die Stoffbahnen sind aus Ripstop-Nylon, welches auch für Leichtzelte verwendet wird. Also aus leichtem Polyester – Gewebe, in welches netzförmig Verstärkungsfäden eingewebt wurden, Die sorgen für höherer Reißfestigkeit und verhindern (weitestgehend) das Weiterreißen, sollte es doch mal irgendwodurch zu einem Riß gekommen sein. Ein Poncho Tarp, eine gebrauchte Bundeswehr – Isomatte und ein leichter Daunen – Schlafsack oder ein outdoor Quilt sind mein leichtes „Hotel im Rucksack“.
Und wie unter „Kleidung“ schon geschildert, verzichte ich lieber auf eine „absolut wasserdichte“ Jacke und hänge mir bei stärkerem Regen unterwegs das Poncho- Tarp über.
Größere Tarp – Varianten für 1 – 3 wandernde Tarpisten
Etwas mehr Platz v.a. für lange Menschen ist unter dem Ein- Wanderer – Tarp Wing 2 LT von Tatonka* mit grob gesagt 2 x 3 Metern (der Trapezschnitt macht die Kantenmaße etwas komplizierter). Leider geht der Poncho-Effekt mangels Kapuze dabei verloren, dafür ist im Lager genug Raum für Gepäck, ggf. Kochen am Tarprand oder für eine(n) spontane(n) Mit-Tarpisti/en. Dieses Tarp belastet Deinen Rucksack mit ca.330g. Die Befestigungspunkte sind ordentlich verstärkt und mit Bandschlaufen versehen, in die man auch Tarpstangen* oder einfach passende Knüppel einhaken kann. Mit bis 3000 mm Wassersäule ist dieses Tarp auch stärkeren Regenfällen gewachsen.
Mit 3,20 x 2,80 m ist das Tatonka Wing 3LT – Tarp* noch ein Stück größer und bietet 2 – 3 Personen einen geschützten outdoor Schlafplatz. Durch das Einstellen einer Stütze kann im „Heck“ eine kleine Apsis geschaffen werden, wo Gepäck gut seinen regensicheren Platz findet. Das Gewicht liegt bei 405g, was selbst für einen Einzel – Wanderer noch ein Stück leichter als ein Leichtzelt ist. Wassersäule wieder 3000 mm, also guter Schutz bei Nässe von oben. Mit dem flexiblen Aufbau und dem leichten Transportgewicht ist es auch möglich, unter diesem Tarptent z.B. das Fahrrad mit trockenzulegen.
Groß – Tarpaulins für Lagerplätze und Gartenparties
Neben dem Poncho-Tarp gibt es in outdoor-Läden größere Tarp – Planen* von 3 x 3, 3 x 4, 4 x 5 m u.ä. Format mit Ösen und/oder Schlaufen an den Ecken und Seiten. Das Groß- Tarp wiegt bei 3 x 3 m ca. 850g, was bei aufgeteiltem Gruppengepäck nicht allzu sehr ins Gewicht fällt. Mit einer untergehängten LED- Lagerlampe kann das unter dem Tarp – Dach ein schöner Gruppen-Versammlungsplatz auch bei Regenwetter werden.

Diese großen Tarp – Planen sind als Regenponcho auf der Wanderung nicht so praktisch (höchstens für eine Gruppe, die sich in Formation bewegt und das Dach über den Kopf hält, ha,ha…). Dafür aber umso mehr am Lagerplatz, um für mehrere Menschen einen trockenen, geschützten Aufenthalt* zu schaffen oder um Gepäck einzuhüllen oder eine Gruppenküche z.B. für die Party zu überdachen oder einen Sommerspielplatz für Kinder regensicher und sonnengeschützt auszustatten. Das Groß- Tarp geht natürlich auch als Notdach für eine Gruppe* auf der Wanderung oder als Zusatzdach, wenn das Zelt nicht (mehr) richtig dicht hält.
Aufbauhinweise für ein Groß – Tarp
Wichtig ist hier beim Aufbau des Tarps in dieser Größe, daß mehr und stärkere Schnüre verwendet werden müssen. Denn der Winddruck kann wegen der größeren Planen – Fläche ziemlich stark werden. Außerdem muß immer auf starke Neigung aller Flächen geachtet werden – die Gefahr der Bildung von Wasserblasen ist noch viel größer und die Wasser – Last kann nach einem Regenguß schnell einige Kilogramm ausmachen. Deshalb am Besten das Tarp über die Diagonale aufspannen und die herunterhängenden „Flügel“ dann schräg zur Seite abspannen.
Mein 22 Jahre altes vauDe – „Familien“zelt kann ich seit 5 Jahren nur noch mit dem Groß-Tarp vor Regen schützen, weil die Zelthaut leider die Grenznutzungsdauer inzwischen komplett überschritten hat. So ein großes Zelt brauche ich aber nur noch einmal im Jahr, wenn ich beim Folklorum– Festival helfe und die kurzen Nächte etwas bequemer und geräumiger verbringen möchte.
Deswegen kaufe ich kein neues großes Familienzelt, ich habe mir ein leichtes 2-Personen-Zelt zugelegt. Brauche ich mehr Platz, nehme ich noch das alte Familienzelt eben mit dem Tarp als wetterfeste Dachfläche darüber.
Eine Auswahl verschiedener Tarp -Größen und -Formen sowie einfache Planenzelte bieten Dir die bergfreunde in ihrem Sortiment*.
Pflege des Tarp
Die wichtigste Grundregel – das Tarp nach der Benutzung immer gut trocknen lassen. Also, wenn Du Deine Tour beendet hast, hänge es an einem luftigen, trockenen und schattigen Platz breit auf, bis es durchgetrocknet ist. Starke Verschmutzungen vorher mit kaltem Wasser, eventuell leichtem Spülmittel, abspülen. Und dann das trockene Paket locker gefaltet und ohne Preßdruck wegpacken.
Denke auch daran, daß UV-Strahlung die Zelthaut schädigt. Deshalb ist es immer gut, wenn das Tarp so wenig wie möglich der Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist. Vor allem bei der Lagerung.
Gelegentliches Nachimprägnieren von Tarp und Zeltbahnen mit einem Imprägnierspray oder Isolierflüssigkeit* macht Sinn. Vor allem, wenn dieses dann auch noch einen UV-Schutz mit aufträgt. Lies doch dazu einfach bei der Zelt-Pflege weiter.
Und wie oben schon erwähnt – die Nylon – Zeltbahnen eignen sich nicht als Unterlage – vor drückenden Steinen, Dornen, reibenden Ästen usw. solltest Du die Tarp – Häute immer gut schützen.
Fazit zu Zeltplane oder Tarp
Zusammengefaßt läßt sich sagen, daß gerade das Poncho – Tarp ein sehr praktisches outdoor- Utensil ist, welches nicht groß ins Gewicht fällt, dafür aber vielseitigen Nutzen haben kann. Für Gruppen oder stationäre Lagerplätze ist ein Groß- Tarpolin schon sehr zweckmäßig, zumal es die Möglichkeit eröffnet, auch bei Regenwetter als Gruppe zusammenzukommen und den Platz neben engen Zelten deutlich zu erweitern.
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