So schön es draußen sein meistens ist, Mücken können eine echte Plage sein und den Freiluft – Schlaf zur Höllentour machen. Die Zecken machen sich dagegen erst bemerkbar, wenn sie sich festgebissen haben. Das kann sogar erst ein oder zwei Tage später sein. Leider sind sie und die Krankheiten, die von ihnen verbreitet werden, im Vormarsch.
Doch dagegen gibt es zum Glück einige Mittel, die Abhilfe schaffen.
Inhaltsübersicht:
- Chemische Mittel gegen Mücken und Zecken
- Mückenmittel für südlichere Regionen
- Mechanischer Mückenschutz (Moskitonetze)
- Anti-Mücken-Optimismus (Linderung nach dem Stich)
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Mückenabwehr – auf „alt“ oder modern
Grob unterteilt, kannst Du „mechanische Sperren“ verwenden oder „chemische Kampfstoffe“ – oder beides in Kombination.
Ist Dein Lagerplatz voller Mückenschwärme und Du kannst nicht ausweichen, hilft ein Lagerfeuer bzw. die mini-Variante mit dem „Klapp-Fix“– Taschenofen oder ein mini-„Hobo-Ofen“ in einer Blechbüchse. Darauf 2, 3 Kiefernzapfen angebrannt und gegen die Windrichtung aufgestellt, sorgt erstmal für einigen Rauch. Den mögen die Mücken auch nicht. Bedeutet nicht, daß jede Mücke gleich die Mücke macht, aber sie versammeln sich zumindest erstmal nicht mehr zur Treibjagd auf Dich und Deine Reisegefährten. Achte bitte unbedingt auf den Brandschutz, insbesondere bei Waldbrand-Gefahr geht das natürlich nicht.
Chemische Mittel gegen Mücken und Zecken
Ansonsten sorgen bei „nackter Haut“ chemische Mittel zum Aufsprühen oder Einreiben für einen guten Schutz. Wobei zum Aufsprühen auch das Verteilen gehört, um eine vollflächige Abwehr zu erreichen.
Vorsichtig mußt Du in der Nähe der Augen sein. Denn die Mückenmittel enthalten in der Regel Wirkstoffe, die schleimhautreizende Nebenwirkungen haben. Verwendet und in der Abwehr sehr gut ist DEET (Diethyltoluamid) welches z.B. in den Schutzsprays von Anti Brumm* oder NoBite* Verwendung findet. Weniger Reizungen verursacht der Wirkstoff Icaridin (Hydroxyethyl-Isobutyl-Piperidin-Carboxylat), der in Autan* oder NoBite sensitiv* verwendet wird.
Diesen drei Marken wurde übrigends von Stiftung Warentest gute Schutzwirkung bescheinigt. Der Reizwirkungen wegen wurde aber sämtliche Mittel in der Bewertung abgestuft. Bei Icaridin ist die Reizung etwas geringer, weshalb das Mittel in Kinder-Mückensprays* verwendet wird. Die abwehrende Wirkung reicht bis zu 6 Stunden, ggf. auch noch etwas länger.
Bedeutung für Zeckenschutz wächst
Im Test 2017 wurde außerdem festgestellt, daß alle Mittel mit Icaridin nicht nur gegen Mücken, sondern auch gegen Zecken sehr gut wirksam sind. Und das wird inzwischen immer wichtiger.
Denn durch die warmen Winter und langen Wärmeperioden über das ganze Jahr sind Zecken praktisch ständig aktiv, von „ungünstigen lokalen Witterungsbedingungen“ abgesehen. Außerdem steigt die Verbreitung von infízierten Zecken, die FSME (Frühsommer-Meningo-Enzephalitis, eine Hirnhaut-Entzündung) übertragen, immer weiter. Die Regionen, die FSME-frei sein sollen, sind es kaum noch. Gegen FSME hilft eine Impfung. Die FSME- Impfung kann jeder Hausarzt machen. Meistens übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen problemlos die Kosten, zumindest wenn Du denen klarmachst, daß Du im FSME-Gebiet wohnst oder in Kürze in ein solches Gebiet reisen möchtest. Aber die zweite Krankheit, die immer öfter in Erscheinung tritt, ist Borreliose – und gegen die hilft nur: Zeckenbisse vermeiden. Übrigends – wer unfallversichert ist: Zeckenbisse sind Unfälle. Die Folgen können Leistungsansprüche aus der Unfall-Versicherung nach sich ziehen!
Inzwischen wurden bereits mehrfach in Mitteleuropa Hyalomma-Zecken gefunden. Diese sind in ihren eigentlichen Verbreitungsräumen (Steppen, Halbwüsten) Überträger gefährlicher Virenerkrankungen wie das Krim-Kongo-Virus, berichtet n-tv. Wer solche Zecken mit gestreiften Beinen oder andere auffällige Exemplare findet, sollte diese unzerquetscht ans Robert-Koch- Institut schicken. (am Besten aufkleben).
Gegen Zecken mit Kleidung + Chemie
Auf Waldwanderungen vor allem in zeckenbelasteten Gebieten helfen besonders gut Kombinationen aus langärmliger Kleidung und Mückenschutz-Mittel* z.B. an den Bündchen, Knie- und Ellenbogengelenken und am Hals bzw. Kopf. Kleidung ist also nicht nur ein Schutz gegen Kälte oder Sonnenbrand, sondern auch gegen lästige Plagegeister. Verstärkt werden kann der Schutz vor Zecken und Mücken, indem Du Deine outdoor – Kleidung vor dem Waldgang mit einem Abwehrspray für Textilien* einsprühst.
Mit solchen Kombinations- Lösungen gibt es keinen Grund, nicht nach draußen zu gehen. Die gesundheitlichen Wirkungen von Sonne und frischer Luft wiegen die kleinen Ärgernisse auf jeden Fall auf.
Zecken suchen und entfernen
Nach Wanderungen, v.a. nach dem Picknick am Waldrand oder Stöberei im Unterholz solltest Du Deine Kleidung draußen ausschütteln und -wenn möglich – über Nacht draußen lassen (die Zecken krabbeln Dir sonst nach). Außerdem Dich auf Zecken absuchen (am nächsten Tag nochmal, da die Zecken oft erst nach einem Tag ihren Biß setzen). Zecken schnell entfernen, da die Übertragung von Krankheits- Erregern nach heutigen Erkenntnissen erst nach einigen Stunden eintritt.
Die Entfernung ist einfach mit einer Zeckenzange* oder einer Zeckenkarte*, die es in Drogeriemärkten und Apotheken zu kaufen gibt. Wer häufiger mit Zecken zu tun hat, kann auch etwas mehr investieren und anstelle der Plastik- Modelle eine solide Zange aus Chirurgenstahl* kaufen. Diese ist langlebiger und in der Funktionalität dauerhafter, da bei den Plastikteilen der „grip“ mit der Zeit nachläßt.
Gehört bei mir zur Erste Hilfe – Ausrüstung. Mit den Greifbacken der Zeckenzange wird unter die Zecke gegriffen, dann die Zecke mit einem kurzen Zug sanft entfernt. Auch die V-förmigen Spalten der Zeckenkarte greifen unter die Zecke. Achtung – die Zecken leben noch, auch beim Erfassen mit der Zeckenzange! Am Besten gleich nach dem Entfernen zwischen den Backen der Zeckenzange zerquetschen, bis es knackt und dann im Waschbecken runterspülen! Zecken überstehen selbst eine 60′-Wäsche in der Waschmaschine oder Frost in der Tiefkühltruhe.
Mückenmittel für südlichere Regionen
Wer in wärmere südliche Länder oder gar Tropenregionen fährt, wo auch Malariamücken oder Gelbfieber-Überträger auftreten können, sollte auf jeden Fall ein Mittel mit dem Wirkstoff DEET* bevorzugen. Denn die Tests haben auch dafür eine gute Abwehr bescheinigt.
Mücken- Mittel gibt es weitgehend überall auf der Welt, also kein Problem, wenn Du auf Reisen mal die Sprühflasche aus dem heimischen Drogeriemarkt vergessen hast. Du mußt Dich nur etwas umsehen. In Indien heißt der Klassiker odomos, in Schweden Djungel Olja. In Thailand kriegst Du in jedem 7eleven – Supermarkt Maru Moskito Repellent Spray.
Mechanischer Mückenschutz
Mechanischen Schutz bieten neben langer, heller Kleidung am Besten enggewebte „Moskito-Netze„. An Zelten ist oft bereits der Eingang zum Schlafabteil bzw. die zweite Zelt-„Tür“ in Moskito-Netz-Variante gestaltet. Dadurch kann das Zelt gelüftet werden, ohne Moskitos und anderen Plagegeistern Tür und Tor zu öffnen.
Moskitonetze für die „Behausung“
Ansonsten gibt es in outdoor-Läden Moskito-Netze , die z.B. im Sommer über dem heimischen Bett, aber auch unterwegs in Hütten über dem Schlafplatz aufgespannt werden können. Manche sind in Kastenform und brauchen dann 4 Aufhängepunkte, andere in Dachform mit einer Firstlinie, da reichen 2 Aufhängungen. Mit einer Aufhängung in der Mitte sind runde Netze ausgestattet, die dann zu den Ecken der Lagerstatt hin auslaufen. Dazu braucht es aber hohe Räume bzw. Aufhängepunkte. Moskito-Netz sind nicht nur für Dein outdoor – Lager ein sinnvolles Utensil, sondern auch für z.B. für Deinen Urlaub im Ferienhaus am See. Frag also beim Vermieter an, ob ein Moskitonetz vorhanden ist oder pack Dir gleich eines mit ein!
Eine Auswahl verschiedener Moskitonetze mit Punkt- oder Kastenaufhängung und unterschiedlichen Größen und Gewicht findest Du bei Naturzeit im Sortiment*.
In besonders mückengeplagten Regionen wie z.B. Südindien gibt es Moskito-Netze meist auf lokalen Märkten. Wenn Du also unterwegs dauernd „überfallen“ wirst und endlich ruhigen Schlaf haben willst, kannst Du mit ein wenig Suche ein Netz nachkaufen. Kaufe auch gleich eine Rolle Schnur mit! Da nicht überall passende Aufhängepunkte vorhanden sind, habe ich schon abenteuerliche Konstruktionen für das Aufspannen des Moskito-Netzes erfunden 🙂
Für feuchte Regionen sind Hängematten mit angenähtem Moskitonetz eine besonders praktische Idee. Du schläfst über dem sumpfigen Boden und die Mücken können Dir nichts anhaben. Findest Du keine Bäume oder hast Du ein Zimmer, kannst Du den „Liegestoff“ auch am Boden oder auf dem Bett ablegen und das Moskito-Netz darüber aufspannen.
Auch bei Moskitonetzen und Zelteingängen kann der Schutz gegen Mücken noch durch ein Abwehrspray für textile Oberflächen* verbessert werden.
Moskitonetze für den Kopf
Praktischerweise findest Du für Deine Aktionen draußen Kopfnetze*, die über den Kopf gestülpt werden und mit Gummizug oder Kordel abschließen. Es ist sinnvoll, wenn diese über einen Hut oder eine Schirmkappe gezogen werden können. Dann sorgt der Schirm für Abstand vom Gesicht und die Mücken haben das Nachsehen. Auf einer Tour, bei der ich ohne Zelt unterwegs war und die Moskitos mich ständig verfolgten, habe ich so ein Kopfnetz mit Basecap selbst zum Schlafen aufgesetzt. So konnte ich trotz Wärme und Scharen von Mücken ziemlich gut und erholsam schlafen.
„Händische“ Mechanik gegen Mücken 😉
Sind doch ein paar von den Biestern ins Zelt eingedrungen, heißt es vor dem Schlafen erstmal auf Mückenjagd gehen. Gaze-Tür fest zu, Taschenlampe an und alle Mücken verfolgen. Sollte dann noch ab und zu eine am Ohr vorbeisummen, kannst Du versuchen, diese nach Gehör zu schnappen. Das läßt sich üben und wenn Du gut bist, kannst Du das am Ende sogar ohne richtig aufzuwachen. Mir ist es schon einige Male passiert, daß ich morgens auf dem Kopfkissen mehrere erschlagene Mücken neben mir gefunden habe, die mir während des Schlafs zu nahe gekommen sind.
Anti-Mücken-Optimismus – was tun nach dem Stich?
Auch wenn sowohl hungrige Mücken als auch Zecken ziemlich lästig sein können, ist das noch lange kein Grund, outdoor- Abenteuer zu unterlassen. Gut vorbereitet und mit ein bißchen Leidensfähigkeit kriegst Du das locker in den Griff. Und wenn die Viecher doch mal heftiger zugeschlagen haben, hilft emsiges Kühlen, die Leidenszeit erträglicher zu machen. Einigermaßen wirksam ist Fenistil*, welches Du in der Apotheke kriegst. Das gibt es als Salbe, aber auch als Tropfen und Tabletten zum Einnehmen (z.B. bei Urtikaria, einer allergischen Hautreaktion, die einer großflächigen Verbrennung mit Brennesseln ähnlich ist, oder eben nach massiven Moskito-Angriffen) Wichtig zu wissen – Fenistil innerlich angewandt macht ziemlich müde, also unbedingt das Auto stehen lassen wegen der Sekundenschlaf-Gefahr! Eine kleine Tube Fenistil-Gel* paßt gut noch in Dein Ersthelfer – Päckchen.
In Thailand (Apotheke, Drogerie, 7eleven oder eventuell auch hier im Asia-Laden) gibt es als Salbe außerdem Tiger-Balm*. Das ist mein Favorit, wenn’s mich mal so richtig hart erwischt hat!
Ich hoffe, ich konnte Dich ermutigen und Dir ein paar gute Tips geben. Dann würde ich mich über einen link auf Deinen social-media-Kanäle freuen! Danke 🙂
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