[Enthält *Werbe- links = Werbung]
Wenn Du längere Zeit unterwegs bis, noch dazu in etwas abgelegenen Gegenden, Kinder oder mehrere Freunde mit dabei sind oder ihr vielleicht auch noch Abenteuer vorhabt, die das Risiko von Unfällen steigern, dann sollte wenigstens einer ein Erste- Hilfe – Set dabei haben. Für Länder, in denen die Gesundheitsversorgung sowieso noch als mangelhaft beschrieben wird oder die aufgrund der tropischen Temperaturen eine starke Keim-Vermehrung vermuten lassen, gilt das umso mehr.
Das muß nicht der komplette Auto-Verbandskasten sein. Es reicht schon, wenn wenigstens einiges Material zum Verbinden für den ersten Moment dabei ist.
In outdoor – Läden, z.T. aber auch in Apotheken und Drogerien gibt es kleinere Erste-Hilfe-Päckchen* für Reisende. Wenn Du Spaß am Nähen hast, kannst Du Dir aber ein Täschchen in der richtigen Größe auch selbst zusammennähen und für Deine Bedürfnisse bestücken. Alle nötigen Inhalte bekommst Du ja auch einzeln. Manche dieser Packungen haben Gürtelschlaufen oder Klettbänder, mit denen Du das Erste- Hilfe – Set an den Gürtel oder außen an den Kompressionsriemen des Rucksacks anbringen kannst.
Inhalt des Ersthelfer – Päckchens
Erster wichtiger Inhalt sind Einmal- Handschuhe*. Leider sind die in kleinen Traveller-Ersthelfer-Sets oft nicht gleich enthalten. Für die Behandlung anderer sind sie aber unverzichtbar – das ist Selbstschutz! Und natürlich auch ein Schutz für die Verletzten. In Zeiten von AIDS und anderen unschönen Krankheiten muß jeder auch beim Helfen ein wenig an sich selbst denken. Vor allem wenn es nicht um Deine nächsten Angehörigen geht, die Du kennst und wo Du ungefähr Bescheid weißt, ob sie krank sind, sondern Du z.B. in einem fernen Land zu einem Unfall dazukommst und fremden Menschen Erste Hilfe leistest.
Wer eventuell eine Latex-Allergie hat, sollte besser latexfreie Handschuhe* kaufen, auch wenn diese sich nicht ganz so gut anschmiegen, also weniger „gefühlsecht“ sind.
Sehr sinnvoll – z.B. gerade für Notsituationen beim Wandern oder Klettern – ist die Rettungsdecke*. Die wiegt nun mal fast nichts, kostet nur rund 2€, kann aber Verletzte vor allzu schneller Auskühlung schützen (besonders, wenn auch noch kalter Wind weht) und damit tatsächlich Leben retten. Außerdem läßt sie sich noch zum besseren Auffinden nutzen, wenn z.B. ein Rettungshubschrauber unterwegs ist, es dämmert oder ist Nacht und Euer Standort muß erst gefunden werden. Dann kannst Du die Rettungsdecke ausbreiten und anleuchten, eventuell im Wechsel mit einem Lichtstrahl in Richtung Cockpit. Aufgrund der größeren Reflexions – Fläche und der starken Reflexion ist dieser Lichtfleck deutlich besser zu sehen als ein dünner Strahl der Taschenlampe.
Verbände und Hilfsmittel
Desweiteren gehört ein Sortiment an Verbandsmaterial in das Notfall-Hilfe-Set:
Wundkompressen*, Verbandstücher*, Binden*… Das ist das A und O. Es ist schon ein beruhigendes Gefühl, wenn man im Notfall wenigstens etwas machen kann. Vor allem in heißeren Regionen sollten offene Wunden schnell mit sterilem Material abgedeckt werden, damit nicht noch Wund-Infektionen zur Verletzung dazukommen.
Außerdem kann eine Elastik- Binde* verstauchte oder verrenkte Gliedmaßen ein Stück weit fixieren, so daß die Schmerzen gelindert werden und eventuell der Weg bis zur weiteren Hilfe noch aus eigener Kraft zurückgelegt werden kann.
Pflaster ja oder nein?
Auch eine Auswahl Pflaster* in verschiedenen Größen sollte im Erste-Hilfe-Set enthalten sein. Da habe ich früher mal anders drüber gedacht und das als unnützen Ballast abgetan – „was so klein ist, daß ein Pflaster* reicht, kann auch an der Luft trocken“. Naja, mittlerweile gibt es bei mir desöfteren Verletzungen, die für einen kurzen Moment recht stark bluten, da ist es schon besser, was draufzumachen – schon, um die Wanderklamotten nicht gleich mit Blut zu versauen. Und draußen bin ich doch mehr „händisch“ beschäftigt, fasse vieles an und packe in den Schmutz. Da ist eine Abdeckung sinnvoll. Außerdem sind Pflaster oftmals die heißersehnte Linderung, wenn Du Dir irgendwo eine Blase gerieben hast. Wenn’s am Fuß ist und Du hast noch 20km Fußmarsch vor Dir, bist Du froh, da eine Schutzschicht drüber zu kriegen. ein einfaches Plaster hilft schon viel, spezielle Blasenpflaster* sind für Wanderer auf jeden Fall zu empfehlen.
Besonders in tropische Regionen kann es vorkommen, daß sich ein Mückenstich oder eine andere Verletzung wundreibt und entzündet und dann ist eine regelmäßig gewechselte saubere Abdeckung ebenso unabdingbar. Dafür sind Pflaster einfach am praktischsten. Diese kannst Du auch auf großen Reisen immer mal nachkaufen, damit Du stets einen Vorrat im Hilfs-Päckchen hast.
Überaus wichtig finde ich mittlerweile eine Zeckenzange oder Zecken-Karte*, mit der Du diese Plagegeister schnell und sauber entfernen kannst. Die Zeckenzange* ist normalerweise nicht in den fertigen Erst-Helfer-Päckchen, aber Du kannst sie in Drogerien oder Apotheken dazukaufen. Nach manchen Waldtouren sind die bei mir im Dauereinsatz! Wer nur gelegentlich draußen unterwegs ist und wenige „Zecken – Attacken“ bewältigen muß, für den ist eine Plastik – Zange sicher ausreichend. Für den Dauereinsatz gibt es edle robuste Stahlversionen*, da haben wohl selbst die härtesten Zecken keine Chance mehr.
Kondome…
sind kein Erste Hilfe, sondern Präventiv, also dann schon Nullte Hilfe. Es ist gut, ein paar dabei zu haben. Für wen auch immer, vielleicht willst Du ja einem Freund aushelfen, manchmal braucht Mann selber welche. Es zeigt auf jedenfall, daß Du verantwortlich denkst, wenn Du ein paar Kondome dabei hast. Es bedeutet nicht, daß Du auf „schnellen Sex“ aus bist. Und die Angebote* an sich sind heute schon interessant und fördern die Phantasie 😉
Zusatzausstattung Erste Hilfe für Fernreisen
Insbesondere für längere Reisen in ferne Länder sind noch ein paar „Zugaben“ sinnvoll:
Ich nehme dazu immer ein Fieber-Thermometer* mit. Das wiegt fast nichts und stört nicht groß, aber wenn Du den Verdacht auf erhöhte Temperatur hast, kannst Du das schnell und unkompliziert überprüfen. Und dann überlegen, ob Du Maßnahmen ergreifen mußt und wie diese aussehen. Meist ist es sicher nur eine einfache Erkältung, die man sich heute leider gerade in heißen Ländern oft holt, weil überall die Klima-Anlagen auf Anschlag laufen. Doch vorsichtig solltest Du trotzdem sein und bei länger anhaltendem Fieber einen Arzt aufsuchen – mit Malaria und anderen Fieber-Erkrankungen ist nicht zu spaßen.
Außerdem habe ich auf solchen Reisen – als einzigstes „richtiges“ Medikament – eine Packung Paracetamol* mit im Notfall-Pack. Das hilft ggf. hohes Fieber senken oder auch zu starke Schmerzen lindern. Zum Glück mußte ich das schon lange nicht mehr benutzen (unter 38,5° nehme ich keine Medikamente) und bin mit meiner Prophylaxe (eine ordentliche Vitamin-Dosis in Form von Obst, frisch gepreßtem Orangensaft o.ä. pro Tag) und sanfteren Methoden gut hingekommen. Doch gerade für den Fall der Fälle solltest Du schnell eine Notoption zur Verfügung haben.
Sinn macht ggf. Aktiv-Kohle* für gewisse Diarrhoe-Fälle, wobei ich da inzwischen ganz auf ayurveda umgestiegen bin (Kutjaghan bati). Aufgrund bester Erfahrungen versteht sich.
Ebenfalls für heiße Länder habe ich inzwischen eine kleine Flasche Desinfektionsspray* oder – gel* mit dabei. Damit reinige ich mir desöfteren die Hände, wenn ich in dichten Menschenmassen und mit viel „Handarbeit“ unterwegs war, unsaubere Toiletten benutzen mußte, lange mit öffentlichen Verkehrsmitteln gefahren bin u.ä. Situationen. Eine weitere Maßnahme, um bakterielle Erkrankungen möglichst von vorn herein zu vermeiden.
Ersthelfer – Kurse machen Dich fit
Das waren in etwa die Erste – Hilfe – Ausstattungen, die ich jedem für Reisen und Wandertouren empfehlen würde.
Ans Herz legen kann ich Dir nur, außerdem ab und zu einen Ersthelfer- Kurs mitzumachen. Dann weißt Du im Notfall einfach wieder, was da zu tun ist und hast die erforderlichen Handgriffe schon mal geübt. Offiziell heißt es, aller 2 Jahre sollte so ein Kurs aufgefrischt werden. Die Kurse dauern inzwischen nur noch einen Tag. Soweit hat man das Programm jetzt abgespeckt, damit sich jeder wenigstens das Nötigste merkt.
Auf der web-site der Johanniter Unfallhilfe kannst Du mithilfe Deiner Postleitzahl nach dem nächsten Kurs schauen und Dich vielleicht sogar online gleich anmelden. Die Kosten liegen zwischen 30 und 40 Euro. Für Arbeitnehmer übernehmen oft die Berufsgenossenschaften diese Ausgabe – einfach mal nachfragen! Außerdem gibt es in vielen Gegenden noch Spezialkurse wie „Erste Hilfe am Kind“, „Erste Hilfe im Haushalt“ oder -selten- auch „Erste Hilfe outdoor„. Wenn Du eine Gruppe von Interessenten zusammentrommelst, machen die Ausbilder der Johanniter Unfallhilfe gern auch extra den Kurs für Deine Gruppe, mit den Schwerpunkten, auf die es Euch ankommt.
Ich wünsche Dir Gute Reise mit Ersthelfer – Set in der Hoffnung, daß Du dieses gar nicht brauchst. Das ist schon etwas eigenartig, etwas zu empfehlen und gleichzeitig die „Nicht-Erforderlichkeit“ zu wünschen.
Wenn Dir der Beitrag auf die Sprünge geholfen hat und Du jetzt als Ersthelfer ausgestattet auf die nächste Tour gehst, teile diesen Tip doch mit Deinen Freunden auf Deinen social-media-Kanälen, damit sich mehr Menschen für die Not ihrer Mitmenschen rüsten. Danke 🙂
Info zu den * – Links
Links mit * sind Werbe-Links. Wenn ihr diesen links folgt und auf der Shop-Seite ein Produkt bestellt, bekomme ich dafür eine Provision. Diese hilft mir, die Kosten für den blog zu finanzieren. Für Euch ändert sich der Preis nicht, diese Werbekosten sind im Shop-Preis bereits enthalten.
Schreibe einen Kommentar