Wer so richtig ganz und gar draußen sein will, kommt letzlich um’s Kochen nicht drumrum. Ob nun Camping auf dem Campingplatz, eine Wandertour durch die Berge von Lagerplatz zu Lagerplatz oder per Kanu und Rad…. irgendwann kommt der große Hunger bzw. bei mir schon morgens der Kaffee- Durst… Nur an relativ wenigen Orten ist Lagerfeuer erlaubt und in Ordnung. Dazu ist Kochen am Lagerfeuer noch mal ’ne Nummer für sich, das muß man mögen und v.a. entsprechend vorbereiten – schwarze Töpfe, umgekippte Suppen, reingefallene Spieße, aus dem Glühwein der Alkohol verpufft, Essen an einer Ecke angebrannt, an der anderen noch total kalt….

DDR Benzinkocher Juwel 34 - Campingkocher
DDR- Benzinkocher Juwel mit Wartungsset

Klar, kannst Du alles lernen. Doch dann an einem festen Platz mit Ruhe und genügend Möglichkeiten zum Üben.

Für unterwegs – Köche ist deshalb ein outdoor-Kocher bzw. Campingkocher unbedingt zu empfehlen. Fragt sich nur, welchen?

Na, da schauen wir am Besten mal, was für Kocher es so alles gibt.

Willst Du schnell zu konkreten Kocher-Empfehlungen, klicke hier.

Inhaltsübersicht

„Klapp-fix“ – Festbrennstoff-Kocher

In den Beständen der NVA der DDR gab es einen kleinen „Kocher“ aus drei gefalzten, gebogenen Blechen. Diese ließen sich für den Transport zu einem kleinen (halbe Postkarte x 2cm) Quader zusammenklappen, in der Blech-Schatulle war dann noch Platz für den Brennstoff. Gedacht war das Ganze für „Hart-Spiritus-Tabletten“, unter der Bezeichnung „Esbit“ zu erhalten. Aufgeklappt ergaben sich zwei hochstehende Seitenbleche, auf die man den Topf bzw. das Kochgeschirr draufgestellt hat und dazwischen eine waagerechte Blechfläche ca. 2cm über dem Boden – der Herd. Darauf wurden 1-2 Esbit-Tabletten gelegt und angezündet. Du kannst aber auch Ast-Stücken mit drauflegen und so die relativ teueren Tabletten sparen. Da das Feuer über der Erde „schwebt“, gibt es keine großen Hitze-Zerstörungen im Boden. Außerdem konnte niemand vorwerfen, man mache ein Lagerfeuer. .. also, die simpelste Nachahmung eines Hobo Kochers.

Klappkocher für Festbrennstoff - hobokocher
Kocher „Klappfix“ mit Brennstoff-Tabletten

Trotzdem solltest Du darauf achten, daß der Kochplatz einen mineralischen Untergrund hat und keine Äste oder trockene Gräser in Richtung Kocher ragen. D.h. einen Sandfleck, ein flacher Felsbuckel oder eine Kiesbank am Flußufer sind gute Aufstellorte. Besonders bei diesem einfachen Kochgestell achte bitte sehr auf den Brandschutz. Also im Grunde genau so, als ob Du eine Lagerfeuer – Stelle vorbereitest. Solche Kocher gibt es nach wie vor in manchen outdoor-Läden oder auch bei Pfadfinder- Ausrüstern. Das ist die ultraleicht- Variante für Gewichtsfanatiker, die „mobile Feuerschale“ für Wanderer.

Vorteile – klein und leicht und wenig Platzbedarf im Gepäck, Brennstoff kann aus der Natur entnommen werden und braucht nicht mitgeschleppt werden.

Nachteile – der Topf wird schwarz wie beim Lagerfeuer-Kochen (zumindest an der Unterseite) und es dauert einige Zeit, bis da richtig was kocht. Sehr windanfällig. Für die Töpfe habe ich mir aber immer einen Überzug genäht, der vor der Ruß-Verschmutzung im Rucksack schützt.

… kleiner historischer Exkurs

Klapp-fix“ war in der DDR eigentlich was anderes – die beliebten Camping-Anhänger für’s Auto, aus denen man innerhalb von 10min ein ganzes Hauszelt ausklappen konnte. Dänemark hat etwas Ähnliches entwickelt. Im Deckel war das Bett, im Hängerkörper rechts und links zwei Bänke und in der Mitte ein Tisch, die Heckklappe ließ sich zur Seite hin öffnen und war dann die Küche samt Gaskocher. Womit wir wieder beim Thema wären…..

Wir haben diese Mini-Kocher wegen der Ausklapp- Handhabung ebenfalls Klapp-Fix genannt.

Gas- Kartuschen – Kocher

Nächstschwerer in der Reihe der Campingkocher sind Gas-Kartuschen – Kocher. Diese bestehen aus einem Brennerteil samt Topfauflage und eventuell Standfüßen sowie aus einem Gas-Behälter. Davon gibt es verschiedene, da muß man aufpassen, welche man braucht. Neben unterschiedlichen Gasvolumen ist v.a. der Anschluß an den Brenner sehr verschieden, man kann nur die richtigen Kartuschen für den jeweiligen Brenner anschließen (es sei denn, man riskiert einen heißen Feuerzauber!)

Campingkocher : Gaskartuschen-Kocher
Gaskartuschen – Kocher

Die einfachste Anschlußvariante hat die Stechkartusche – nämlich gar keine. Hier hat der Brenner einen Stachel ähnlich einer dicken Injektionsnadel, diese wird oben in die Kartusche gestochen und der Brenner umfaßt die Kartusche mit seinem Fußteil, dadurch wird die Kartusche an den Anschluß gepreßt. Ein Trennen von Brenner und Gasbehälter ohne Gasverlust ist erst wieder möglich, wenn das Gas alle ist. Vorteil – das Prinzip ist sehr einfach, die Kartuschen sind billig und reines Blech, man bekommt sie überall in Europa, ggf. auch darüber hinaus. Mittlerweile gibt es eine neue EU-Norm EN417, die auch für Stechkartuschen ein (innenliegendes) Notventil vorschreibt. Beim versehentlichen Trennen von Brenner und Kartusche wird letztere dadurch abgedichtet. Das ist aber nur für den Notfall, eine Option für getrennte Unterbringung im Rucksack.

Daneben gibt es Schraubanschlüsse, i.d.R. mit einem Ventil an der Kartusche, welches wie der Sprüh- Ventilansatz an einer Sprayflasche aussieht. Vorteil: Du kannst Brenner und Kartusche auch trennen, wenn noch Gas im Behälter ist. Z. B. wenn Du neben dem Brenner noch eine Gas-Lampe hast und damit nach dem Kochen den Lagerplatz beleuchten möchtest. Oder wenn Du Dein Gepäck so packen mußt, daß Brenner und Kartusche getrennt werden.

Hier ist es unbedingt wichtig, auf die Anschluß- Art bzw. die Typen-Bezeichnung für die Kartuschen zu achten und nachzuschauen, ob diese in Deinem Zielland und der Zielregion erhältlich sind.

Generell gilt, daß Gaskartuschen nicht im Flugzeug mitgenommen werden dürfen! D.h. Du kannst den Brenner mitnehmen, mußt aber die Kartusche vor Ort kaufen.

Wie lange die Gaskartusche hält, läßt sich kaum vorhersagen. Es ist von allen möglichen Umständen abhängig – kochst Du viel, kochst Du lange, drehst Du voll auf oder köchelst Du auf Sparflamme, wie kalt ist Dein Wasser, in welcher Höhe bist Du, benutzt Du einen Windschutz … Da mußt Du Deine Erfahrungen sammeln. Ich würde jedenfalls für längere Touren immer mit Zweitkartusche losziehen, dann bist Du auf der sicheren Seite. Und wenn die erste alle ist, bei der nächsten Gelegenheit nachkaufen!

Vorteile von Gas-Kartuschen-Kochern: Sie sind ziemlich leicht und kompakt, heizen schnell einen 2-Mensch-Topf auf und lassen sich gut in der Hitze-Abgabe regeln. Außerdem entsteht kaum Ruß und der Topf bleibt am Boden weitgehend sauber.

Nachteile – Du bist abhängig von der Verfügbarkeit der Kartuschen. Diese gibt es nicht weltweit. Und sie halten auch nicht ewig. Dh. es ist ein relativ teures Kochen.

Benzin – Kocher

Eine weitere Möglichkeit der Verwendung als Campingkocher bieten Benzin-Kocher. Davon gibt es nicht allzu viele verschiedene Modelle, aber die vorhandenen Marken sind auf jeden Fall gut zu gebrauchen.

Mein Liebling ist der gute alte DDR-Benzinkocher „Juwel“ aus der Firma Gustav Barthel in Dresden. Von uns oft liebevoll „der Traktor“ genannt, da in der Startphase die Geräusche einem anfahrendem Trecker ähneln. Ich habe davon noch 2, gekauft in den 80er Jahren im „Sportartikel“-Geschäft für sagenhafte 11 Mark der DDR das Stück! Als ich 1990 den Quelle- Katalog und verschiedene erste outdoor- Kataloge aus dem Westen in die Hände bekam, fand ich den „Juwel 34“ da auch drin – für satte 48 Westmark Minimum.

1/2 Liter Super plus V max bitte!

Benzinkocher machen ordentlich power, lassen sich aber recht gut regeln. Sie bilden etwas Ruß, besonders, wenn der Glühkopf noch nicht ganz auf Betriebstemperatur oder der Sprit stark verunreinigt ist.

Der Start ist nicht ganz so einfach wie bei Gaskochern, da das Gas erst gebildet werden muß. Lies auf jeden Fall die Bedienungsanleitung für Deinen Campingkocher ganz genau und mach schon mal ein paar Probezündungen! Beim Juwel muß man in eine Rille auf dem Tank Benzin oder Spiritus entzünden, so daß der Brenner vorheizt und im Tank ein Gasdruck aufgebaut wird. Erst dann kann das Brennerventil geöffnet werden, und der Kocher fängt mit etwas Husten und Stöhnen an zu heizen. Wie ein Lanz Bulldog eben 😉 Andere Kocher haben eine Art Luftpumpe am Tank und erzeugen damit den Gasdruck – wie gesagt, schau Dir die Bedienungsanleitung für Deinen Kocher genau an…

DDR Benzinkocher Juwel 34 verpackt und Sicherheits - Benzinflasche für Campingkocher
Benzinkocher verpackt und Sicherheits – Benzinflasche

Da der Tank nicht sehr groß ist und nur für einige Koch- Vorgänge reicht, brauchst Du auf jeden Fall noch einen Benzin-Behälter. Entweder ein Kanister (gibt’s ja auch schon mit 2l) oder eine spezielle Alu-Flasche (z.B. Sigg), die im Grunde wie eine outdoor-Trinkflasche aufgebaut ist, aber extra rot lackiert und mit dem Hinweis auf brennbare Flüssigkeiten versehen ist. Ich rate Dir, wenn Du damit unterwegs bist, auf keinen Fall gleichzeitig eine rote Trinkflasche mitzunehmen, denk an Murphy’s Gesetz Teil 1!

Sprit – der Überall-Brennstoff

Vorteile von Benzinkochern: Sprit gibt es fast überall auf der Welt, es reicht der billigste, solange er durch die Düsen paßt. D.h. Du kannst an jeder Tankstelle oder Drogerie o.ä. Brennstoff kaufen. Die Brennleistung ist bestens, es kocht schnell ohne lange Wartezeiten (solange Du nicht mit einem kleinen outdoor-Kocher einen Hordenpott aufheizen willst 😉 Viele Benzinkocher-Modelle, so wie z.B. der Juwel, sind relativ klein und leicht – für 2-4 Personen auf jeden Fall eine gute Wahl.

Nachteile: Wegen Sicherheitsbedenken kannst Du Schwierigkeiten bei Flugreisen bekommen. Benzin darfst Du sowieso nicht mitnehmen, aber auch die leeren Tanks am Kocher bzw. der Flasche können Ärger bringen, weil ja immer noch Benzin- Gase drin sein können. Informiere Dich unbedingt über die Sicherheitsregeln am Airport und bei Deiner Airline.

Je nach verwendetem Sprit rußt der Kocher ein wenig – ein schwarzer Topfboden ist zu erwarten. Wenn mitten im Kochvorgang der Sprit alle ist, mußt Du erstmal eine Weile warten, bis der Brenner halbwegs abgekühlt ist, bevor Du nachfüllen kannst. Zumindest, wenn der Brenner direkt am Tank sitzt.

Spiritus – Kocher

Eine weitere Möglichkeit zum Kochen im outdoor-Leben bieten die Spiritus-Kocher. D.h. es wird als Brennstoff Alkohol verwendet. Und den gibt es auch fast überall auf der Welt.

Spiritus wird v.a. in Drogerien gehandelt, es gibt i.d.R. 1-Liter-Flaschen, aber auch 5-Liter-Kanister, eventuell noch was dazwischen. Beides können Plastik-Behälter sein, die damit ein geringes Eigengewicht haben. Allerdings werden diese Campingkocher im Gegensatz zu allen vorgenannten etwas größer und schwerer. Das liegt daran, daß Spiritus erstmal kontrolliert in ein Gas verwandelt und an den Ausströmdüsen auf Luft zur Verbrennung treffen muß, um eine schöne Heizflamme zu ergeben. Die Kocher bestehen also im Prinzip aus Tank, Zuleitung samt Regelventil, Verdunstereinheit und Brennkopf. Einige Spiritus-Kocher sehen schon aus wie ein- oder zweiflammige Küchen-Gasherde. Damit ist Reisen eigentlich nur noch mit eigenen Fahrzeugen möglich. Ob nun der Camping- Anhänger oder die Yacht.

Nachrüst – Kocher für die Yacht

Der Vorteil bei diesen Anwendungen ist gegenüber den im Folgenden beschriebenen Gasherden, daß keine komplizierten Einbau-Vorschriften und Prüfrichtlinien zu beachten sind, und das normalerweise keine Explosionsgefahr besteht. Insofern sind eine Reihe von Yacht-Eignern Freunde des Spiritus- Kochers für ihre Pantry. Das aktuelle Angebot dazu findest Du auf der Empfehlungsseite für Kocher.

Spiritus Campingkocher für die Yacht oder das Wohnmobil
Zweiflammiger Spiritus- Kocher in der Yachtküche

Leichtgewichtige Spirituskocher für Wanderer

Für Wanderer ist vor allem ein leichteres Modell der Campingkocher geeignet, welches mit Spiritus arbeitet – das ist der Trangia- Sturmkocher aus Schweden. (Verschiedenen Varianten und Größen sind erhältlich, ggf. gibt es noch einige Nachahmer-Typen) Dieser hat in etwa die Größe eines Camping-Topfes und kann mit passenden Topfgrößen „geschachtelt“ transportiert werden. Leider habe ich mit diesem Kocher keine eigenen Erfahrungen, von Anwendern habe ich aber immer nur positives gehört.

Vorteile von Spiritus- Kochern: Den Brennstoff bekommst Du in den meisten Regionen der Erde ohne Probleme, brennt sicher auch mit Wodka 😉 Gute Brennleistungen, kein Ruß. Mit „restentleerten“ Kochern sollte es keine Sicherheitsprobleme geben – Alkohol ist leicht flüchtig und nach einiger Zeit der Tanklüftung vollkommen verflogen.

Nachteile: Viele Modelle sind für Wanderer oder Radler zu groß und schwer. Spiritus brennt mit kaum sichtbarer Flamme – wenn verschüttete Tropfen in Brand geraten, sieht man das nicht gleich, sondern erst, wenn andere Materialien mit anfangen zu brennen.

Gaskocher mit Flaschen – Anschluß

Diese seien hier der Vollständigkeit halber noch mit aufgeführt, da es ausdrücklich für outdoor- Gebrauch zu verwendende Geräte gibt. Gemeint sind im Unterschied zu den Gas- Kartuschen- Kochern am Anfang größere Campingkocher, die mit (Leih-)Gasflaschen betrieben werden.

Für Wanderer und Radfahrer sind diese nicht zu gebrauchen. Auch wenn die Kocher manchmal auf das Nötigste reduziert relativ klein und leicht sind, die Gasflaschen haben ihr Gewicht. Deshalb finden sie nur stationär auf Lagerplätzen Verwendung oder fest eingebaut in Wohnmobilen oder Yachten.

Gaskocher mit Gasflaschen-Anschluß (Campingkocher)
Zweiflammiger Camping-Gaskocher mit Gasflaschen- Anschluß

Wenn man die Regeln zur sicheren Anwendung beachtet, sind sie eine sichere und sehr benutzerfreundliche Kochmöglichkeit, um auch mehrere Menschen gut zu versorgen. Und das über längere Zeit, so eine Gasflasche reicht schon eine Weile.

Es gibt diese Campingkocher meist ein- oder zweiflammig. Höherpreisige Modelle haben eine elektronische/ Piezo- Zündung und z.T. sogar Sicherheits- Gas-Abschaltungen. Viele Geräte sind ausschließlich zur Verwendung im Freien zugelassen.

Flüssiggas sammelt sich in Bodensenken

Wichtig ist bei Einbau-Modellen für Wohnwagen oder Yachten, die Vorschriften genau zu beachten. Die Geräte werden mit Flüssiggas (Propan, Butan) betrieben, welches schwerer als Luft ist. Wenn also Gas ausströmt und nicht bemerkt wird, sinkt es nach unten (z.B. in die Bilge von Yachten) und kann sich dort sammeln – höchste Brandgefahr. Vermischt es sich mit Luft, besteht sogar Explosionsgefahr. Deshalb müssen die Gasflaschen von Yachten einen Extra-Raum unter Deck bekommen mit Zuleitung zur Pantry und dieser Raum muß nach unten außenbords entlüftet sein. Das ist bei nachträglichem Einbau nicht immer leicht zu realisieren. Außerdem gibt es Prüfvorschriften, da ja dadurch eine fest eingebaute Gasanlage entsteht…. Viel „Yachties“ greifen deshalb lieber zu den oben beschriebenen Spiritus- Kochern.

Vorteile von Gaskochern mit Gasflasche: Je nach Modell große Kochleistung, auch zur Versorgung größerer Menschengruppen geeignet.

Nachteile: Schwer und nur stationär verwendbar, Bediener müssen Sicherheitsvorschriften genau befolgen, bei Einbau gibt es Prüfpflichten wie regelmäßige Abnahmen. Obwohl Gasflaschen als mobile Energiequelle weltweit im Einsatz sind, gibt es fast überall andere Anschluß- Normen. Selbst in Europa kannst Du nicht einfach eine dänische oder irische Gasflasche an einen deutschen Anschluß schrauben.

Multifuel – Kocher

Inzwischen gibt es auch einige outdoor-Kocher, die „multifuel“-tauglich sind. D.h. sie verwenden Benzin, Gas, Diesel und andere brennbare Flüssigkeiten. Je nachdem, was Du ihnen anbietest. Vom Format her entsprechen sie in etwa den Gas- Kartuschenkochern oder den Benzin-Kochern. Allerdings sind sie (noch?) ein ganzes Stück teurer als die „Monofuel“-Kocher. Bei Trangia – Spirituskochern läßt sich oftmals einfach der Spiritus – Brenner gegen einen Multifuel – Brenner austauschen.

Töpfe, Pfannen, Teekessel, Windschutz

Rund um die outdoor-Küche gibt es noch eine Reihe von mehr oder weniger nützlichem Zubehör. Es macht Sinn, sich extra einen outdoor-Topf anzuschaffen, der für 1 oder 2 Personen reicht. Wenn Du oft mit größeren Gruppen unterwegs bist, könnt Ihr auch über eine „Lastenverteilung“ diskutieren, wer größere Töpfe zu tragen bereit ist.

Viele outdoor-Töpfe sind so konstruiert, daß der Deckel gleichzeitig als Pfanne genutzt werden kann. Total sinnvoll, verlangt aber etwas „Flexibilität“. Z.B. kann nach dem Kochen im Topf ein Duro-Plast oder Melanim-Teller als Deckel für den Topf dienen, der dann erstmal irgendwo wärmegedämmt abgestellt wird, während im Pfannen-Topfdeckel dann die Beilagen brutzeln.

Lange Zeit war ich an Alu-Outdoor-Geschirr gewöhnt und wollte an Edelstahl nicht so recht ran – vor 15 Jahren habe ich dann einen Edelstahl-Topf gekauft und bin damit sehr zufrieden. Meine Befürchtungen waren, daß diese entweder schwer oder so dünn sind, daß alles ständig anbrennt. Ist aber kaum anders als mit Alu. Die Wasserkessel finde ich ja immer süß, aber das ist schon ein Luxus, den ich nur zu dritt oder wenigstens zu zweit einführen würde. Zu dritt macht auch ein kleiner 2. Topf Sinn, naja, das müßt Ihr ausprobieren und nach Eurem Geschmack organisieren.

Windschutz spart Brennstoff

Ein Thema ist beim outdoor- Kochen noch der Windschutz. Den bieten die Kocher meist nur dürftig oder gar nicht. In den Bergen haben wir oft Steinplatten gesucht und im Dreieck um den Kocher gestellt. Heutzutage gibt es auch Metall-„Paravans“ im outdoor-Laden. Ob das zusätzliche Transport- Gewicht gerechtfertigt ist, mußt Du Dir überlegen. Ohne Windschutz verlängert sich die Kochzeit und der Brennstoff-Verbrauch, bei kalten Winden kann es sogar passieren, daß gar nichts kocht. Oft kann man sich auch anders behelfen, um einigermaßen Windschutz zu erreichen. Z.B. zwei große Rucksäcke zusammenstellen oder im Dreieck -legen. In der entstandenen Nische brennt die Kocherflamme schon deutlich ruhiger. Wenn ich meine gute alte DDR- „Reparatur“- Isomatte mithabe, kann ich die um den Kocher hüllen. Das Material ist so steif, daß die Rolle auch ohne Zurr-Gurt noch Rolle bleibt, nur etwas weiter im Durchmesser. Paßt genau als Rundrum- Windschutz.

Mit all diesen praktischen Fragen wirst Du Dich sowieso im Laufe der Zeit mehr oder weniger freiwillig beschäftigen. Du wirst Deine Erfahrungen machen, andere beobachten und experimentieren. Irgendwann wird Dein Bauch Dir sagen – „für die Tour, probier’s mal so…“

Ein Stück weit macht das den Reiz vom outdoor-Leben aus, keine Vollkomfort- Küche zu haben und trotzdem gut klar zu kommen.

Fazit zu outdoor – und Campingkochern:

Es gibt eine große Vielfalt an outdoor- Kochgeräten und einige davon sind tatsächlich Rucksack-tauglich! Luxus hat auch hier seinen Preis, aber wer gern draußen ist und sich in seinen Komfort- Bedürfnissen etwas anpassen will und kann, der wird seine gute Lösung unter dem Angebotenen finden. Die Varianten liegen v.a. bei den Brennstoffen, die zur Verfügung stehen – und alle haben ihre Vor- und Nachteile. „Multifuel“- Kocher machen Dich deutlich flexibler. Letztlich wird jeder auch ein Stück danach gehen, ob er sich mit bestimmten Modellen unsicher fühlt oder das technische Prinzip durch Unkompliziertheit überzeugt. Außerdem spielt das Vorhaben mit den Möglichkeiten in der Zielregion eine weitere wesentliche Rolle bei der Auswahl des richtigen outdoor-Kochers.

Wenn Dir diese Seite gefallen hat, dann würde ich mich über eine positive Empfehlung über Deine social-media-Kanäle freuen! Like- und Share-Button gibt’s hier nicht, Ihr wißt ja, daß damit schon ohne Anklicken alle Nutzerdaten an diese Schnüffelfirmen weiterfließen. Aber wer sowieso dort unterwegs ist….

Bildquelle Beitragsbild: Photo by Seb Mooze on Unsplash